ich geb jan völlig recht mit dem meisten was er sagt.
Aber eines möcht ich noch anmerken:
Ich selber komme auch aus einer sozial schwachen Schicht. Meine Kindheit war finanziell gesehen ein Desaster, man kann durchaus sagen dass ich da nicht auf die Butterseite gefallen bin, und ist halt so das KEIN Asylant oder immigrant schlechter lebt als wir damals, weil wir absolut am minimumstandard gelebt haben, weniger kann man einfach nicht haben in Österreich (mit ausnahmen von sandlern, die auf der strasse leben)
Wir hatten teilweise tage wo wir nur das nötigste zum fressen hatten, und meine mutter war monatelang krank und im spital.
schikurse oder sowas konnte ich in einer 10jährigen schulzeit glaub ich 2-3x mitmachen, als meine mutter einen freund hatte, als sie allein war hatten wir so wenig geld, dass wir uns das trotz sozialer erleichterungen seitens der schulleitung nicht leisten konnten, weil sie uns nicht mal taschengeld mitgeben konnte (der kurs wär ja gratis gewesen)
von sachen wie computer, markenkleidung, tolles spielzeug abseits von ein paar plastik he-mans, usw konnte ich nur träumen (bin ja oft bei anderen rumgehangen und hab gezoggt). Meine Freizeitbeschäftigung war in der regel mit ner flasche radelberger um 7 schilling und einen wurstbrot auf die donauinsel fahren, und einmal in 2 monaten gabs ein kinomontag für uns^^
als ich mit 17-18 zum fortgehen begann, war ein bier pro abend das maximum, alles weitere hatte ich freunden wie alex zu verdanken, die mich mal auf ein bierchen einluden, oder ich hab mir mit meiner schwester und deren freundinen ne rumcola mischung gemacht und bin irgendwo auf den strassen rumgezogen. tabakwuzeln statt tschik war sehr oft angesagt, und statt mal in ner disco zu gehen haben wir uns lieber was zum hazen gekauft oder so und uns zugedröhnt
erst als ich selber arbeiten begann, hat sich bissi was geändert, aber auf kosten meiner schulbildung, und aufgrund meiner kindheit hat sich da eine ismirwurscht mentalität gebildet, sodass mir selber der biss fehlte, mal ordentlich wo reinzuhackeln oder Maturaschule oder sonstwas zu machen
für all das ist natürlich unser soziales umfeld verantwortlich, aber ich hab aufgehört irgendjemand die schuld zu geben weils nix bringt
trotz armut und mangelnder aufstiegschancen hab ich mich nicht mit anderen zusammengerottet, irgendjemand auf die nase gehaut und ihm was geklaut oder sonst einen scheiß gebaut, den viele "arme" In- und ausländer halt so machen
ist für mich also keine rechtfertigung. Mal nen Kaugummi klauen ist das eine, raub und körperliche gewalt das andere ...
solange man zum essen, zum anziehen und eine medizinische versorgung hat, gibt es keinen grund, irgendwie gewalttätig kriminell zu werden.
Hier muss keiner verhungern, oder in irgendeiner gasse an der TBC verrecken, oder auf ner Parkbank erfrieren wie in russland, auch kein Asylant der nicht arbeiten gehen darf.
Natürlich ist die Rechtslage bitter und traurig, aber nirgendwo ist die besser als in Österreich, wenns so furchtbar wäre würden ja nicht die Scharen kommen und auch hier bleiben, auch wenns ned arbeiten dürfen
es sollten links und rechts mal über ihren tellerrand gucken und aufhören zu polarisieren - die wahrheit sieht halt anders aus.
wir leben in einen rechtsstaat in dem viel falsch läuft, aber hier rennt keiner mit armbinden umadum und zündelt asylantenheime an.
asylanten und immigranten gehören sicher nicht zur Oberschicht, aber sie verhungern nicht in der gosse noch wird ihnen medizinische versorgung verwehrt oder als ersatz fürs arbeitsverbot kein geld gegeben
mir gehts halt schon am sack: die rechtswähler bezeichnen mich als linkslinken zeck und gutmenschen, linksintellektuelle wie Alex sagen ich bin Kronenzeitungleser und FPÖwähler^^
irgendwie bestätigt mich das auch dass ich einer der wenigen bin, der politisch in der mitte steht und in keine richtung schlagseite bekommt, aber nervig ist es halt
also von mir aus sollen sich die linken in den karl marxhof verbarrikadieren und auf dierechten und die Heimwehr warten, ist echt traurig was derzeit in Österreich abgeht, aber schuld ist ned der Haider oder Strache oder die blöden Österreicher oder Ausländer ...
... sondern wir alle
